Spaß mit QR-Codes dank Fehlerkorrektur

QR-Codes sind zweidimensionale Barcodes, die bevorzugt mit Handys gelesen werden; produzieren kann man sie z.B. mit der frei verfügbaren Software qrencode. Interessant daran: Bei einem hohen Fehlerkorrekturlevel können bis zu 30% des Codes zerstört oder überdeckt sein — die Daten sind dennoch lesbar. Auf diese Weise ist es möglich, kleine Zeichnungen einzubetten, etwa so:

QR-Code, Inhalt: „Monogamie ist keine Loesung.“ QR-Code, Inhalt: „Monogamie ist keine Loesung.“

Aufmerksame linksliberale Unromantiker wissen natürlich, um welches Logo es sich hier handelt. War nun einmal das Erste, was mir eingefallen ist und sich recht einfach zeichnen lies. ;)

02. Oktober 2009 von erlehmann
Kategorien: Bastelei, Bilder, Kunst, Originärer Inhalt, Software | Schlagwörter: , | Schreibe einen Kommentar

Sousveillance-Videos und Webstandards

Sousveillance (wörtlich übersetzt „Unterwachung“) stellt ein Gegenkonzept zur Überwachung der Bürger durch staatliche Stellen dar und beantwortet auf brachial simple Weise die Frage „Wer überwacht eigentlich die Wächter ?“: Im Idealfall wird das Verhalten privilegierter Personen, etwa von Polizisten, hierbei durch eine Vielzahl Freiwilliger aufgezeichnet, um möglichen Missbrauch zu dokumentieren.

Seit dem Vorfall bei der Demo am Samstag ist nun deutlich, dass diese Vorgehensweise im Ernstfall nicht nur im Netz mediale Aufmerksamkeit sichert. Ob sie auch Mittel sein kann, die politisch Verantwortlichen zum Handeln zu bringen, die Forderung nach eindeutiger Markierung von Polizisten durchzusetzen, ist noch unklar; eine telefonische Anfrage beim Senat erbrachte keine Erkenntnisse in diese Richtung. Fest steht allerdings: Das Internet ist hier an den alten Medien vorbeigezogen, die sich nicht in der Lage zeigten, auch nur annähernd derart schnell und intensiv zu publizieren.

Ein gehöriges Lob, nicht nur für Verbreitung des Inhaltes, sondern auch für die gewählte Form, gebührt dem CCC und insbesondere Fefe: Die Videodatei ist u.A. im freien Format Theora abrufbar, wird mittels des aus HTML5 stammenden <video>-Elements eingebunden und kann so von modernen Browsern (Chrome, Firefox, Opera) ohne Installation eines Plugins wie z.B. dem proprietären Adobe Flash dargestellt werden. Gleichzeitig fallen keine Lizenzzahlungen an, die ab 2010 für Web-Videoinhalte in MPEG-Formaten vorgesehen sind.

Leider sieht es allerdings auf anderen Blogs immer noch unbefriedigend aus, was das Agenda-Setting für freie Medienformate betrifft: Insbesondere Netzpolitik.org verwendet im entsprechenden Beitrag ausschließlich Youtube-Embeds und damit Flash — bei einem Blog, deren Betreiber sich an anderer Stelle explizit für freie Software und offene Standards aussprechen, untergräbt dies die eigene Glaubwürdigkeit.

Dass es strategisch durchaus Sinn macht, Theora zu verwenden, stellt übrigens auch Ian Hickson, Editor des HTML5-Standards, klar: Der Apple-Browser Safari unterstützt das freie Videoformat bisher nicht, eine kontinuierliche Verwendung sieht Hickson jedoch als besten Weg, Apple zu überzeugen. Für diesen Fall, so erläutert er weiterhin, wäre eine kritische Masse erreicht, mit der Theora auch offiziell als Standardformat vorgeschrieben werden könnte.

Wer Theora-Videos auf seiner eigenen Webseite einbinden möchte, sollte sich den entsprechenden Abschnitt im Theora-Kochbuch anschauen. Die FSF hat auch ein FAQ zum Thema.

14. September 2009 von erlehmann
Kategorien: Linkschleuder, Netzpolitik, Rants, Software, Video | Schlagwörter: , , , , | 7 Kommentare

Die alte Frau und das Netz

Dann kommen sie Schlag auf Schlag, die jungen, vergewaltigten Kinder (die alte Dame hält sich erschrocken den Mund zu), der Millionenmarkt mit seinen Drahtziehern (die alte Dame hält sich die Ohren zu), die ahnungslosen Surfer, die von kinderpornografischem Material angefixt werden (die alte Dame schließt die Augen) und immer wieder: die armen Kinder (die alte Dame weint).

Nichts grundsätzlich neues schreibt Malte Hübner da; es sollte hinreichend bekannt sein, wie die auswendig gelernten Phrasen der Ursula von der Leyen klingen und was ihre Wirkungsabsicht ist. Schön formuliert ist sie allerdings allemal, die Erzählung von den Vorkommnissen einer CDU-Veranstaltung, bei der die Familienministerin von einem gefährlichen Terroristen unhöflichen Störer mit Wasser attackiert wurde (auf der kritischen Internetplattform Krautchan ist latürnich wieder mal ein Geständnis aufgetaucht).

Angesichts der immer gleichen bizarren Schreckensrhetorik frage ich mich übrigens, wie absurd effekthascherisch die strategisch verbreiteten Geschmacklosigkeiten noch werden können, bevor die Zielgruppe sich vollends verarscht fühlt (nein, ich rechne nicht damit, dass das je passiert). Wie wäre es denn hiermit ?

Wenn ich von Kinderpornografie im Internet spreche, spreche ich nicht davon, dass nackte Kinder posieren; das ist schlimm genug. Ich spreche von Babys, die gefesselt von der Decke hängen und mit Harken so lange vergewaltigt werden, bis sie an inneren Verletzungen sterben, während Millionen von Menschen jeweils 1000 Euro pro Stunde bezahlen, um sich das live im Internet anzuschauen. Das ist das Problem, über das wir hier reden.

01. September 2009 von erlehmann
Kategorien: Deutschland, Netzpolitik, Rants | Schlagwörter: , , , , | 2 Kommentare

Party am Kanzleramt — mit ohne Ackermann

Merkel soll ja für Ackermann eine rauschende Party im Kanzleramt geschmissen haben. Spontan wurde heute wurde weitergefeiert, mit bunten Hütchen und noch hedonistischeren Gästen. Hier ein Exklusivbild — weitere gleich nach dem Klick, mehr und hochauflösendere Fotos hier:

Eine bunt bekleidete Gruppe Menschen steht auf dem Platz vor dem Kanzleramt. Einige tragen bunte, spitze Hüte. Im Hintergrund ist der berliner Hauptbahnhof zu sehen. Partystimmung vor dem Kanzleramt CC-BY
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25. August 2009 von erlehmann
Kategorien: Berlin, Bilder, Kultur | Schlagwörter: , , , | Schreibe einen Kommentar

Tristan und die Kanzlerin

Tristan und die Kanzlerin CC-BY

20. August 2009 von erlehmann
Kategorien: Audio, Fiktion, Kultur, Merkels Titten, Originärer Inhalt | Schlagwörter: , , | 1 Kommentar

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