Der mediale Amoklauf: Interview mit dem Ersteller der Fake-Grafik

Sie können diesen Artikel nicht bringen, wenn sie mir nicht handfeste Beweise vorgelegt haben !
Dass solche Sätze überhaupt außerhalb von Filmstudios und innerhalb echter Redaktionen fallen, ist wohl reine Fiktion — oder wie sonst ist zu erklären, dass nationale und internationale Medien, Ermittlungsbehörden und sogar der baden-würtembergische Innenminister sich von einer simplen Bildmanipulation täuschen ließen ? Ob Süddeutsche oder taz, B.Z. oder Tagesschau — alle titelten sie Amoklauf im Internet angekündigt
, wiesen auf das Internetforum Krautchan hin. Erst einige Zeit, nachdem dessen Betreiber dementierten und Blogger Ungereimtheiten aufdeckten, ruderten Polizei und Medien zurück, einige offenbar dermaßen peinlich berührt, dass sie alte Artikel löschten. Lauert meer !
, möchte man ihnen nur mitleidig zurufen.
Löblich erwähnt werden, kann hier nur ein Mitglied der „klassischen“ Medien — die London Times, die beim Betreiber nachfragte und promt ein Dementi erhielt: I even know who posted it, and he’s from Dusseldorf. That’s not even near Baden-Wuerttemberg.
schrieb Administrator Tsaryu zurück, eine klare Absage an jeglichen übertriebenen Sensationsjournalismus. Da auch ich seit fast zwei Jahren auf Krautchan postiere, habe ich per IRC ein Interview mit dem Ersteller der Fake-Grafik geführt, der — aus nachvollziehbaren Gründen — anonym bleiben will (der Text ist rechtschreibkorrigiert).
Auch Tsaryu wurde interviewt.
Hier noch zwei weitere Interviews.
Ich finde es ja amüsant, dass die Abendzeitung meinen Blogeintrag zweitverwertet, ganz ohne einen Link auf dieses Blog zu setzen. Tja, so ist das halt mit den Qualitätsmedien, die das Internet nicht verstanden haben …
Der dort erwähnte Journalist Markus Hannich war übrigens einer der ersten, die auf den Zug aufsprangen. Gut für seine Vita, dass die BILD die Story erst wollte, nachdem sich die Polizei gründlich blamiert hatte. Und die Sache mit dem verräterischen Zeitstempel ist Unsinn — der Amoklauf passierte am Vormittag des 11. März 2009, der Fakepost zeigt 2009-03-11 02:45:35
.
WLAN für Berlin: Bald Start des Pilotprojekts
Heute Gestern morgen habe ich mir nach einem Hinweis des Abgeordneten Stefan Ziller ins preußische Parlament Berliner Abgeordnetenhaus begeben, um mir die 32. Sitzung des Ausschusses für Verwaltungsreform, Kommunikations- und Informationstechnik anzuschauen — das Thema „WLAN für Berlin“ stand auf der auf der Tagesordnung. Nun also die Fakten:
- Der Senat wird kein Funknetz betreiben, sondern die Errichtung eines Netzes unterstützen. Man will hierzu hauptsächlich mit
zertifizierten Netzbetreibern
zusammenarbeiten und ist aktuell mit zwei Unternehmen im Gespräch. - Dieses Netz soll — das wurde mehrmals erwähnt — aus kommunizierenden Hotspots bestehen, also ein Mesh-Netzwerk sein.
- Der Basisdienst wird vermutlich bestimmten Beschränkungen in (Bezug auf Geschwindigkeit, Zeit oder verfügbare Dienste / Ports) unterliegen.
- Zielgruppe sollen nicht nur Touristen sein, sondern alle. Man erkennt die Bedeutung von Funknetzen für die berliner Kreativwirtschaft an (siehe auch den Kulturwirtschaftsbericht Berlin 2008, Abschnitt 5.6)
- Die Einrichtungskosten sollen sich in der
100.000€-Größenordnung
befinden. Über Kosten für die Nutzer ist noch nichts bekannt. - Der Zeitplan für das Pilotprojekt sieht vor, dass dieses
ASAP
startet, angepeilt wird ein Beginn in zwei Wochen. Das Testnetz soll danndrei Monate plus X
betrieben werden, um weitere Erkenntnisse zu erlangen.
Die Frage Zillers, inwiefern Berlin sich auf Bundesebene für Rechtssicherheit beim Öffnen privater Funknetze (Stichwort Störerhaftung) einsetzt, wurde nicht positiv beantwortet — offenbar hält man es im Senat nicht für notwendig, derartige Handlungsmöglichkeiten zu prüfen. In seinem Blog zeigt sich er folglich unzufrieden damit; Denn es ist schon paradox einerseits BürgerInnen quasi zu verpflichten ihre WLan-Netze dicht zu machen, aber anderseits ein freies WLan aufzubauen.
.
Was die Einbeziehung der Freifunk-Community angeht: Gespräche wurden offenbar vor einiger Zeit bereits geführt — welches Ausmaß diese erreichten, konnte ich allerdings nicht in Erfahrung bringen; cven meinte jedoch, er wolle den Kontakt wieder auffrischen. Inwiefern man sich mit anderen Stadtverwaltungen kurzgeschlossen hat, wurde nicht erörtert.
Fun fact: Die Federführung liegt in der Wirtschaftsverwaltung, genauer gesagt im Bereich für „Wirtschaft, Technologie und Frauen“ — auf der Visitenkarte des Verantwortlichen steht allen Ernstes „WTF“.
Fefe: Die Bildzeitung für Nerds
Ich bezeichne Fefe ja bisweilen als den Wagner der Netzkultur — seine Kolumne sein Blog ist auf eine eigene Art und Weise durchaus unterhaltsam, und obwohl viel gelesen, nicht unbedingt als primäre Nachrichtenquelle zu empfehlen. wetter sieht das ähnlich und wünschte sich ein FefeBlog2BoulevardZeitung-Latex-Template, was nach Themen & Userstatistik gewichtet und bunte PDFs generiert
. So viel Aufwand habe ich dann doch nicht getrieben, aber für einen kleinen Imagewandel per CSS reichte es: Fefes Blog ist jetzt auch optisch die Bildzeitung für Nerds (Stylesheet ganz offiziell bei Fefe).

Ich bin berüüüüüühüüümt !!111cos(0) Achja und meine WordPress-Installation hält das nicht aus, ich sollte mich beim nächsten mal gleich nach einer ordentlichen Caching-Lösung umsehen, bevor ich etwas Cooles mache.
Hab ein paar Fehler am Stylesheet behoben; u. A. wurden bestimmte Links nicht angezeigt und das Body-Element besitzt jetzt eine Mindest- und Maximal-Breite (Diff, alte Version).
Ein Scheißbuch
Jugendliche auf einer evangelischen Kirchenfreizeit an der Ostsee — beinahe so, als hätte es 1977 keine anderen Möglichkeiten gegeben, mit Gleichaltrigen und insbesondere dem anderen Geschlecht in Kontakt zu kommen, führt der Autor das Setting für den Roman ein, der als „Antwort auf Feuchtgebiete“ angekündigt wurde.
Dass Protagonist Thorsten analfixiert ist, erfahren wir auf der zweiten Seite, wenig später kommen weitere Aspekte seiner Persönlichkeit zur Sprache: Ständige homoerotische Fantasien und Abscheu für fette und hässliche Menschen, abgerundet von einer unerklärlichen Vorliebe für Landsergeschichten zeichnen das Bild eines recht ratlosen Jungen, der offenbar weder Freunde noch sexuelle Erfüllung findet und nebenbei Bukowski liest.
Nebenfiguren entsprechen größtenteils Klischees — und wenn der Schläger, der Dumme, der Schöne, die Schöne, der und die Hässliche und der mit dem großen Schwanz dann interagieren, hockt Thorsten oft nur wortkarg dabei. So unspannend das klingt, ist es auch — man lernt sich oberflächlich kennen, spielt Skat oder Doppelkopf, schleicht bei Dunkelheit zu den Mädels und trinkt Alkohol; Strand kommt tatsächlich erst gegen Ende der Handlung vor.
Die Erwartung, dass Strunk das platte Szenario durch Inhalte ausgleichen kann, erfüllt sich trotz einiger erwähnenswerter Szenen nicht; der gezwungen wirkende Schreibstil tut sein Übriges. Spontan fallen gleich mehrere genreverwandte Bücher ein, die besser sind; Dorfpunks etwa ist witziger, Macht und Rebel kreativer, selbst Karlmann wirkt bei ähnlich unzureichender Handlung stilistisch ansprechender.
Nochmal hätte ich nicht Lust, Geld dafür auszugeben.
Fleckenteufel — , 12,00 € (D)
Das Springstoff-Hörbuch für Sehbehinderte
Als ich vor einigen Wochen im Umzug die Maksimale Sikkness (Snippet) wieder fand, schrieb ich eine Mail an meinen Lieblingsrapper; ich erinnerte mich nämlich an eine andere Produktion, die mir in meiner Jugend Freude bereitete und mich auch zu meinen ersten Experimenten mit dem Mikrofon motivierte. Er antwortete mir … und hier ist es, ganz frei im Internet anzuklicken: Das Springstoff Hörbuch.
