Liebe Frau von der Leyen …
Ihr Vorschlag (via Netzpolitik) sieht einen
- technischen
legislativenmarkt-basiertenauf Selbstjustiz setzenden
Ihre Idee wird nicht funktionieren. Hier eine Erklärung, weswegen sie nicht funktionieren wird:
Webseiten können einfach ihre IP-Adressen ändern.- Legale Nutzungsmöglichkeiten werden in Mitleidenschaft gezogen.
Niemand ist in der Lage, den Betreiber einer Webseite festzustellen.Brute-Force-Angriffe funktionieren immer noch.Die Nutzer des Webs werden sich nicht damit abfinden.Microsoft wird sich nicht damit abfinden.Die Polizei wird sich nicht damit abfinden.Ihr Ansatz setzt auf Kooperation der Anbieter.Ihr Ansatz setzt auf sofortige Kooperation aller Beteiligten.ISPs können es sich nicht leisten, massiv Kunden zu verschrecken.Anbietern von Kinderpornografie ist die Legalität des betreffenden Materials egal.
Im Spezifischen vernachlässigt Ihr Ansatz Folgendes:
- Gesetze, die ihn explizit verbieten.
Mangel einer zentralen Autorität für das WWW.- Offene Proxies im Ausland.
- Wie einfach es ist, DNS-basierte Sperrungen zu umgehen.
- Anonymisierungsdienste.
- Verschlüsselung.
Arschlöcher.- Offene Fragen zur Gerichtsbarkeit.
Die Unpopularität komischer neuer Steuern.Allgemeinen Unwillen, eine neue Währung zu akzeptieren.Existierende Investments in HTTP.Die Verwundbarkeit anderer Protokolle als HTTP.Fehlende Bereitschaft der Bürger, staatliche Filterprogramme auf Ihrem Rechner zu installieren.- Horden von wurmbefallenen Rechnern mit Microsoft Windows als Betriebssystem
- Ewiges Wettrüsten, das allen Filterversuchen gemein ist.
Eine extreme Profitabilität von Pornografie.Identitätsdiebstahl.- Technisch unbedarfte Politiker.
- Technisch versierte Pädophile.
Wenige Pädophile werden motiviert sein, sich zu outen.- Es gibt keine dauerhaft offen zugängliche, sperrbare Kinderpornographie im Internet.
Die Kosten für einen Internetzugang werden durch Filterung nicht erhöht.Internet Explorer
Die folgenden philosophischen Überlegungen treffen wohl ebenfalls zu:
Ähnliche Ideen werden immer wieder vorgeschlagen, haben sich aber nicht als umsetzbar erwiesen.Selbst mit Opt-out wäre der Ansatz nicht akzeptabel.Die Bedeutung von HTTP-Headern sollte nicht in Gesetzen geregelt werden.- Schwarze Listen sind scheiße.
Weiße Listen sind scheiße.- Wir sollten in der Lage sein, über illegale Inhalte zu reden, ohne Zensur befürchten zu müssen.
Gegenmaßnahmen sollten nicht auf Kreditkartenbetrug beruhen.Gegenmaßnahmen sollten nicht die Sabotage öffentlicher Netzwerke beinhalten.Gegenmaßnahmen sollten auch funktionieren, wenn sie graduell eingeführt werden.Im WWW sollte absolute Redefreiheit herrschen.- Warum sollten wir Servern des Innenministeriums vertrauen ?
Ihr Ansatz ist inkompatibel mit der Idee freier Software.- Populistische Maßnahmen wie diese helfen nicht bei der Problemlösung.
Dynamisches DNS ist kompliziert.- Ich möchte nicht, dass die Regierung versucht, meinen HTTPS-Traffic zu belauschen.
Auf diese Weise durchgeführte Exekutionen sind nicht langsam und schmerzvoll genug.
Desweiteren halte ich Folgendes von Ihnen:
Tut mir leid, das wird nicht funktionieren.- Das ist ein idiotischer Vorschlag und Sie machen sich zum Idioten, indem Sie so etwas vorschlagen.
Netter Versuch, Arschloch ! Wenn ich rausfinde, wo du wohnst, zünde ich dein Haus an !
(Nach einer Idee von HungryHobo.)
Pingback: Welttag gegen Internet-Zensur › Momoblog