In Sachen Feldpost
Am Mittwoch wies die taz auf ein in Mode gekommenes Anschlagsziel linker Spinner militanter Antimilitaristen hin — den Kriegslogistiker DHL
, d.h. die Deutsche Post AG, genauer genommen deren Fahrzeuge — DHL ist nämlich auch für die Bundeswehr tätig. Die Situation ist offenbar akut: In Berlin, Hamburg, Karlsruhe gingen bereits Posttransporter in Flammen auf; es ist wohl kaum damit zu rechnen, dass diese Kampagne rasch ein Ende findet.
Die Fürsprecher derartiger Aktionen haben übrigens bemerkenswerte Propaganda auf Lager: Von subversiven Plakaten bis hin zu Positionspapieren, in denen man pragmatisch klarstellt, dass die DHL […] deshalb so angreifbar [ist], weil in jedem Dorf ein Briefkasten, in jeder Stadt ein Postamt steht.
Gewalt gegen Infrastruktur scheint also hier die Losung zu sein, nach der die Brandstifter handeln. Und ohne jetzt in eine Diskussion über Krieg, Selbstjustiz oder Gewalt gegen Sachen zu verfallen, fällt mir sofort ein Grund ein, an dem ich — und jeder ebenfalls an nachhaltiger Entwicklung interessierter Mensch — dieses Treiben ablehnen muss. Die selektive Behinderung von Paketen verstößt nämlich gegen das Prinzip der Netzneutralität und steht damit auf einer Ebene wie Netzzensur gegen Kinderpornos und der Forderung nach einem nazifreien Internet.
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